Ratten brauchen – wie jedes andere Lebewesen auch – ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Futter. In Handel angebotenes Rattenalleinfutter enthält alle nötigen Vitalstoffe, genug Rohfaser und einen angemessenen Anteil an tierischem Eiweiß; es biete die Grundlage einer gesunden Ernährung für den Gemischköstler Ratte, welche mit der täglichen Gabe von Obst und Gemüse abgerundet wird und durch gelegentliche Leckerchen ergänzt werden kann.
Trockenfutter
Rattenalleinfutter
Im Zoofachhandel erhältliche fertige Futtermischungen unterscheiden sich etwas durch ihre Zusammensetzung; im Allgemeinen decken sie aber den Ernährungsbedarf von Ratten annähernd gleich gut ab. Es wäre darauf zu achten, dass kein Zucker (verbirgt sich auch hinter Begriffen wie Zuckerrohrmelasse, Glucose, Honig etc.) zugesetzt ist, da sonst Kariesgefahr besteht. Da sich die Rattenzähne abnutzen, haben sie keinen schützenden Zahnschmelz wie wir Menschen. Außerdem nehmen Ratten über Frischfutter ohnehin noch Zucker auf.
Die Futtermischung sollte nicht staubig sein, angenehm riechen und ein ansprechendes Mischungsverhältnis der Zutaten bieten. Welches Futter schlussendlich den Ratten vorgesetzt wird, hängt aber nicht zuletzt auch von den Vorlieben der Ratten ab, die durchaus «Lieblingsfutter» haben können.
Grundsätzlich sollte die Futtermischung so weit wie möglich aufgefressen werden. Einige wenige Dinge werden fast immer übrig bleiben, Hafer und Weizen sind z. B. oft nur bedingt beliebt (insbesondere, wenn die Qualität durch lange Lagerung – auch vor dem Kauf – nachgelassen hat), jedoch sollte der Großteil des Futters im Rattenmagen verschwinden, um eine ausreichende Versorgung mit allen Nährstoffen zu gewährleisten.
Da die Futtermischung als Ganzes auf den Ernährungsbedarf der Tiere abgestimmt ist, wäre bei einer dauerhaften Verweigung eines Großteils des Futters mit Mangelversorgung zu rechnen. Ferner legen Ratten, die sich immer nur die Leckerchen aus dem Futter picken können, schnell an Gewicht zu. Daher muss ein Mittelmaß gefunden werden bei der Futtermenge, das die Ratten veranlasst, möglichst viel aufzufressen (es darf kein Futter‐Überangebot vorhanden sein), das aber auch die dauernde Versorgung mit Futter gewährleistet (aufgrund ihres schnellen Stoffwechsels muss immer Futter zur Verfügung stehen).
Hier exakte Gewichts‐ oder Mengenangaben zu machen ist fast unmöglich, da Ratten abhängig von Größe, Alter, Geschlecht und Charakter, aber auch von der Jahreszeit (im heißen Sommer bevorzugen sie oft mehr Obst und Gemüse, genau wie wir Menschen auch) unterschiedlich viel fressen. Als Faustregel hat sich bewährt, dass der Napf nie ganz leer werden soll. Jedoch ist zu beachten, dass einige Ratten Futter bunkern und die leckeren Bestandteile der Mischungen in ihre Verstecke abtransportieren. Dies muss natürlich kontrolliert und bei der Futtermenge berücksichtigt werden. Meist kann man regelmäßig das gebunkerte Futter wieder einsammeln (wenn man die Verstecke kennt) und sie in den Napf zurücklegen, damit sie auch gefressen werden. Nicht selten vergessen Ratten ihre Vorräte, und diese werden dann bei der nächsten Käfigreinigung weggeschmissen.
Wird bei einer Futtermischung nachhaltig ein großer Teil verweigert, empfiehlt es sich, das Futter zu wechseln.
Bekannte Futtermischungen:
Pellets
Pelletiertes Futter kommt vor allem in der Labortierhaltung zum Einsatz, aber es findet nach und nach auch Einzug in Privathaushalte.
Rattenpellets haben den Vorteil, dass alle nötigen Nährstoffe, Mineralien und Vitamine in einem Futterbrocken vereint sind. Zu Pulver gemahlen und als Brei angerührt sind sie daher eine ideale Päppelnahrung.
Der grosse Nachteil von pelletiertem Futter ist, dass sie den Ratten keine Auswahl geben und das Selektieren verhindern. Aus diesem Grund werden sie gern von Haltern mit übergewichtigen Tieren gefüttert. Ein sehr abwechslungsreiches Frischfutterangebot kann wieder Abwechslung in den Speiseplan bringen und den Tieren zumindest hier das Selektieren wieder erlauben.
Eine reine Pelletfütterung ohne zusätzlich Abwechslung durch Frischfutter ist im Sinne der Tiere nicht zu empfehlen.
Bekannte Pelletsorten:
Natürlich ist es auch möglich, Rattenfutter selbst anzumischen. Dazu reicht es allerdings nicht, Bestandteile, die man auf den Inhaltsangaben liest, „nach Gefühl“ zusammenzumischen, denn das Futter als Ganzes muss ja auf die Bedürfnisse von Ratten zugeschnitten sein. Wer selbst Futter mischen möchte, sollte sich also auf jeden Fall mit der Ernährung der Ratten weitergehend beschäftigen und sich umfangreiches Wissen aus wissenschaftlicher Literatur anlesen.
In einigen Rattenbüchern werden zwar „Rezepte“ zum Selbermischen abgedruckt, allerdings gehen diese meist nicht über eine Aufstellung verschiedener Körner und Saaten hinaus. Da Ratten aber, wie oben bereits erwähnt, Gemischtköstler sind, fehlt hier eine genaue Anrechnung von tierischem Eiweiß, das jedoch – in gewisser Menge – unabdingbar ist für eine gesunde Ernährung. Ferner fehlen Angaben über die enthaltenen Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine.
Erste Ansätze und Hinweise zu weiterführender Literatur bietet die Dissertation von Oliver Schleif, S. 156 ff., die sich u. a. mit der Ernährung von Laborratten beschäftigt und einen kurzen Exkurs zum Thema Ernährung von Ratten in Liebhaberhaltung macht.
Viele «Selbstmisch»-Shops bieten mittlerweile reine Körnermischungen für Ratten an. Jedoch sind diese Mischungen häufig pi‐mal‐Daumen nach dem «sieht gut aus»-Schema gemischt. Der Nährstoffgehalt wurde nicht errechnet und es ist damit nicht einzuschätzen, ob das Futter dem Bedarf der Ratten gerecht werden kann. Daher sollte man von solchen Mischungen die Finger lassen.
Informationen zum Nährstoffbedarf von Ratten finden sich unter anderem in den Nutrient Requirements of Laboratory Animals.
Zwei auf den Bedarf abgestimmte und bewährte Futtermischungen findet man auf der Infoseite der Notrattenhilfe Bielefeld und Umgebung.
Frischfutter
Neben hochwertigem Rattenalleinfutter stehen auf dem ausgewogenen Speiseplan von Ratten auch täglich Gemüse und Obst, wobei anteilig mehr Gemüse als Obst gefüttert werden sollte. Als Faustregel gilt, dass Ratten beinahe alles, was für uns Menschen genießbar ist, ebenfalls fressen können – was wir roh essen können, können auch Ratten roh fressen, was wir Menschen garen müssen, um es essen zu können, muss auch für Ratten gegart werden (z.B. Kartoffeln). Generell sollten neue Obst‐ und Gemüsesorten immer erst in kleinen Mengen angefüttert werden, um abschätzen zu können, ob die Ratten sie vertragen, denn genau wie bei Menschen kann es auch bei Ratten diverse Unverträglichkeiten geben.
Vorsicht ist geboten bei blähendem Gemüse (z. B. Kohl, Hülsenfrüchte) und Steinobst, das als besonders anfällig für gewisse Hefepilze gilt, ebenso bei allen Obstsorten, die viel Fruchtsäure enthalten (z. B. Zitrusfrüchte). Ganz verzichtet werden sollte auf alles, das scharf ist und einen hohen Anteil ätherischer Öle enthält (z. B. Zwiebelgewächse).
Generell ist auf eine gute Qualität, wenn möglich Bioqualität zu achten – Ratten sind keine «Müllschlucker» für Küchenabfälle: was für den eigenen Verzehr nicht (mehr) gut genug ist, sollte auch Ratten nicht vorgesetzt werden; für so kleine Tiere, wie Ratten es sind, mit einem entsprechend schnellen Stoffwechsel ist eine Magenverstimmung nicht so harmlos wie für uns Menschen.
Gemüse
Zusatzfutter und Leckerchen
Pasten und andere Leckereien aus der Tube
Malz‐, Multivitamin‐ und Käsepaste sind meist für Hunde oder Katzen gedacht, es gibt aber bereits auch spezielle Pasten für Nager auf dem Markt.
Pasten sind meist enorme Kalorienbomben und sollten daher bei gesunden Tieren sparsam eingesetzt werden. Sie eignen sich aufgrund des Kaloriengehaltes aber gut zusätzlich zum Päppeln von alten oder erkrankten Tieren. Da sie meist sehr beliebt sind, eignen sie sich in geringen Mengen auch gut zur Gewöhnung der Tiere an den Menschen, zur Ablenkung bei Untersuchungen zuhause und beim Tierarzt und zum Verstecken von Medikamente.
Wichtig ist daran zu denken, dass der Vitaminpaste logischerweise Vitamine zugesetzt wurden, welche überdosiert dem Tier schaden. Daher sollte man zum Päppeln eher auf andere Pasten zurückgreifen.
Ebenfalls in geringen Mengen geeignet sind Leberwurst und Lachscreme aus der Tube.
Mythos Schokolade
Oft ist immer noch zu lesen, Schokolade wäre giftig für Ratten. Dieser Mythos hält sich hartnäckig, obwohl er so pauschal formuliert nicht haltbar ist.
Schokolade ist kein geeignetes Futtermittel für Ratten, daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es wissenschaftlich nicht haltbar ist, Schokolade bzw. Kakao generell als giftig oder gar tödlich für Ratten und andere Mäuseartige zu bezeichnen.
Der in diesem Zusammenhang relevante Inhaltsstoff von Kakao ist Theobromin, ein Alkaloid, das sowohl stimulierend auf Herz und Kreislauf wirkt als auch vasodilatatorisch und diuretisch. Insgesamt ist die Wirkung mit der des Coffeins vergleichbar, allerdings erheblich schwächer. Medizinische Studien belegen darüber hinaus für Theobromin eine positive Wirkung bei (Reiz-)Husten- und akuten Asthmaanfällen.
Diese Ergebnisse – Theobromin ist arzneimittelwirksam – sowie seine Klassifizierung als Gefahrenstoff sind Indizien dafür, dass Theobromin immer mit Vorsicht konsumiert werden sollte. Für einen Menschen ist es bei normalem Schokoladenkonsum praktisch ausgeschlossen, dass er eine arzneimittelwirksame oder gar kritische Menge Theobromin zu sich nimmt, zumal es relativ schnell verstoffwechselt wird.
Viele Tiere jedoch sind nicht in der Lage, Theobromin so schnell zu verstoffwechseln wie Menschen, so dass es sich bei wiederholter Gabe im Körper anreichern kann; dadurch besteht die Gefahr einer gesundheitlich relevanten Überdosierung, indem die gefäßerweiternde und herzanregende Wirkung kritisch verstärkt wird. Gängige Symptome einer Überdosierung wären Ataxie, Herzarrythmien (bis zum Tod durch Herzstillstand) und/oder Störungen der Atemfrequenz (bis zum Tod durch Atemstillstand). Wie hoch das Risiko jeweils ist, hängt maßgeblich von der konsumierten Menge an Theobromin ab; da Theobromin ein Bestandteil von Kakao ist, ist das Risiko bei hochprozentiger Bitterschokolade höher als bei Milchschokolade mit geringem Kakaoanteil. Weiße Schokolade enthält keinen Kakao und ist daher in diesem Kontext unkritisch (wenn sie auch aus anderen Gründen natürlich kein regelmäßiger Bestandteil von Tiernahrung sein sollte).
Im Gegensatz zu vielen anderen Tierarten können Mäuseartige, also auch Ratten, Theobromin annähernd gleich wie der Mensch verstoffwechseln. Die LD50‐Dosis bei oraler Applikation von Theobromin liegt daher mit über 1.200 mg/kg KGW bei Ratten auch deutlich höher als z. B. bei Hunden (250−500 mg/kg KGW). Mit akuten, lebensbedrohlichen Vergiftungserscheinungen ist also nicht zu rechnen, wenn eine Ratte versehentlich etwas Schokolade erbeutet. Als Leckerli oder gar fester Bestandteil der Rattenernährung ist Schokolade natürlich dennoch nicht geeignet.
Trockenfutter
Rattenalleinfutter
Im Zoofachhandel erhältliche fertige Futtermischungen unterscheiden sich etwas durch ihre Zusammensetzung; im Allgemeinen decken sie aber den Ernährungsbedarf von Ratten annähernd gleich gut ab. Es wäre darauf zu achten, dass kein Zucker (verbirgt sich auch hinter Begriffen wie Zuckerrohrmelasse, Glucose, Honig etc.) zugesetzt ist, da sonst Kariesgefahr besteht. Da sich die Rattenzähne abnutzen, haben sie keinen schützenden Zahnschmelz wie wir Menschen. Außerdem nehmen Ratten über Frischfutter ohnehin noch Zucker auf.
Die Futtermischung sollte nicht staubig sein, angenehm riechen und ein ansprechendes Mischungsverhältnis der Zutaten bieten. Welches Futter schlussendlich den Ratten vorgesetzt wird, hängt aber nicht zuletzt auch von den Vorlieben der Ratten ab, die durchaus «Lieblingsfutter» haben können.
Grundsätzlich sollte die Futtermischung so weit wie möglich aufgefressen werden. Einige wenige Dinge werden fast immer übrig bleiben, Hafer und Weizen sind z. B. oft nur bedingt beliebt (insbesondere, wenn die Qualität durch lange Lagerung – auch vor dem Kauf – nachgelassen hat), jedoch sollte der Großteil des Futters im Rattenmagen verschwinden, um eine ausreichende Versorgung mit allen Nährstoffen zu gewährleisten.
Da die Futtermischung als Ganzes auf den Ernährungsbedarf der Tiere abgestimmt ist, wäre bei einer dauerhaften Verweigung eines Großteils des Futters mit Mangelversorgung zu rechnen. Ferner legen Ratten, die sich immer nur die Leckerchen aus dem Futter picken können, schnell an Gewicht zu. Daher muss ein Mittelmaß gefunden werden bei der Futtermenge, das die Ratten veranlasst, möglichst viel aufzufressen (es darf kein Futter‐Überangebot vorhanden sein), das aber auch die dauernde Versorgung mit Futter gewährleistet (aufgrund ihres schnellen Stoffwechsels muss immer Futter zur Verfügung stehen).
Hier exakte Gewichts‐ oder Mengenangaben zu machen ist fast unmöglich, da Ratten abhängig von Größe, Alter, Geschlecht und Charakter, aber auch von der Jahreszeit (im heißen Sommer bevorzugen sie oft mehr Obst und Gemüse, genau wie wir Menschen auch) unterschiedlich viel fressen. Als Faustregel hat sich bewährt, dass der Napf nie ganz leer werden soll. Jedoch ist zu beachten, dass einige Ratten Futter bunkern und die leckeren Bestandteile der Mischungen in ihre Verstecke abtransportieren. Dies muss natürlich kontrolliert und bei der Futtermenge berücksichtigt werden. Meist kann man regelmäßig das gebunkerte Futter wieder einsammeln (wenn man die Verstecke kennt) und sie in den Napf zurücklegen, damit sie auch gefressen werden. Nicht selten vergessen Ratten ihre Vorräte, und diese werden dann bei der nächsten Käfigreinigung weggeschmissen.
Wird bei einer Futtermischung nachhaltig ein großer Teil verweigert, empfiehlt es sich, das Futter zu wechseln.
Bekannte Futtermischungen:
- JR Farm Rattenschmaus
- JR Farm Wellness Food für Ratten
- Multifit Rattenfutter
- Prestige Premium Rat Nature
- Rat Nature Rattenfutter
- Tima Rattima
- Vimie Premium Rattenfutter
- Witte Molen Country Ratte
Pellets
Pelletiertes Futter kommt vor allem in der Labortierhaltung zum Einsatz, aber es findet nach und nach auch Einzug in Privathaushalte.
Rattenpellets haben den Vorteil, dass alle nötigen Nährstoffe, Mineralien und Vitamine in einem Futterbrocken vereint sind. Zu Pulver gemahlen und als Brei angerührt sind sie daher eine ideale Päppelnahrung.
Der grosse Nachteil von pelletiertem Futter ist, dass sie den Ratten keine Auswahl geben und das Selektieren verhindern. Aus diesem Grund werden sie gern von Haltern mit übergewichtigen Tieren gefüttert. Ein sehr abwechslungsreiches Frischfutterangebot kann wieder Abwechslung in den Speiseplan bringen und den Tieren zumindest hier das Selektieren wieder erlauben.
Eine reine Pelletfütterung ohne zusätzlich Abwechslung durch Frischfutter ist im Sinne der Tiere nicht zu empfehlen.
Bekannte Pelletsorten:
- Supreme Science Selective Rats
- Höveler Rattenpellets
Natürlich ist es auch möglich, Rattenfutter selbst anzumischen. Dazu reicht es allerdings nicht, Bestandteile, die man auf den Inhaltsangaben liest, „nach Gefühl“ zusammenzumischen, denn das Futter als Ganzes muss ja auf die Bedürfnisse von Ratten zugeschnitten sein. Wer selbst Futter mischen möchte, sollte sich also auf jeden Fall mit der Ernährung der Ratten weitergehend beschäftigen und sich umfangreiches Wissen aus wissenschaftlicher Literatur anlesen.
In einigen Rattenbüchern werden zwar „Rezepte“ zum Selbermischen abgedruckt, allerdings gehen diese meist nicht über eine Aufstellung verschiedener Körner und Saaten hinaus. Da Ratten aber, wie oben bereits erwähnt, Gemischtköstler sind, fehlt hier eine genaue Anrechnung von tierischem Eiweiß, das jedoch – in gewisser Menge – unabdingbar ist für eine gesunde Ernährung. Ferner fehlen Angaben über die enthaltenen Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine.
Erste Ansätze und Hinweise zu weiterführender Literatur bietet die Dissertation von Oliver Schleif, S. 156 ff., die sich u. a. mit der Ernährung von Laborratten beschäftigt und einen kurzen Exkurs zum Thema Ernährung von Ratten in Liebhaberhaltung macht.
Viele «Selbstmisch»-Shops bieten mittlerweile reine Körnermischungen für Ratten an. Jedoch sind diese Mischungen häufig pi‐mal‐Daumen nach dem «sieht gut aus»-Schema gemischt. Der Nährstoffgehalt wurde nicht errechnet und es ist damit nicht einzuschätzen, ob das Futter dem Bedarf der Ratten gerecht werden kann. Daher sollte man von solchen Mischungen die Finger lassen.
Informationen zum Nährstoffbedarf von Ratten finden sich unter anderem in den Nutrient Requirements of Laboratory Animals.
Zwei auf den Bedarf abgestimmte und bewährte Futtermischungen findet man auf der Infoseite der Notrattenhilfe Bielefeld und Umgebung.
Frischfutter
Neben hochwertigem Rattenalleinfutter stehen auf dem ausgewogenen Speiseplan von Ratten auch täglich Gemüse und Obst, wobei anteilig mehr Gemüse als Obst gefüttert werden sollte. Als Faustregel gilt, dass Ratten beinahe alles, was für uns Menschen genießbar ist, ebenfalls fressen können – was wir roh essen können, können auch Ratten roh fressen, was wir Menschen garen müssen, um es essen zu können, muss auch für Ratten gegart werden (z.B. Kartoffeln). Generell sollten neue Obst‐ und Gemüsesorten immer erst in kleinen Mengen angefüttert werden, um abschätzen zu können, ob die Ratten sie vertragen, denn genau wie bei Menschen kann es auch bei Ratten diverse Unverträglichkeiten geben.
Vorsicht ist geboten bei blähendem Gemüse (z. B. Kohl, Hülsenfrüchte) und Steinobst, das als besonders anfällig für gewisse Hefepilze gilt, ebenso bei allen Obstsorten, die viel Fruchtsäure enthalten (z. B. Zitrusfrüchte). Ganz verzichtet werden sollte auf alles, das scharf ist und einen hohen Anteil ätherischer Öle enthält (z. B. Zwiebelgewächse).
Generell ist auf eine gute Qualität, wenn möglich Bioqualität zu achten – Ratten sind keine «Müllschlucker» für Küchenabfälle: was für den eigenen Verzehr nicht (mehr) gut genug ist, sollte auch Ratten nicht vorgesetzt werden; für so kleine Tiere, wie Ratten es sind, mit einem entsprechend schnellen Stoffwechsel ist eine Magenverstimmung nicht so harmlos wie für uns Menschen.
Gemüse
- Auberginen
unreif und roh ungenießbar bis giftig (Nachtschattengewächs), müssen gegart werden; da allerdings viele Garmethoden viel Salz und Öl erfordern, sind Auberginen nur bedingt geeignet. - Artischocken
enthalten den arzneimittelwirksamen Bitterstoff Cynarin, müssen gegart werden; da Artischocken üblicherweise in Salzwasser gekocht werden, sind sie nur bedingt geeignet. - Blumenkohl
kann wie alle Kohlsorten blähend wirken, einzelne Tiere wie auch Menschen können unterschiedlich empfindlich sein; wenn man nicht darauf verzichten möchte, in kleinsten Mengen gegart anbieten und bei ersten Anzeichen von Unwohlsein künftig nicht mehr verfüttern. - Bohnen
enthalten hochgiftiges Phasin, dürfen daher keinesfalls roh angeboten werden; beim Garen zerfällt Phasin, die blähende Wirkung bleibt davon unbeeinträchtigt; wenn man nicht darauf verzichten möchte, in kleinsten Mengen gegart anbieten und bei ersten Anzeichen von Unwohlsein künftig nicht mehr verfüttern. - Brokkoli
kann wie alle Kohlsorten blähend wirken, einzelne Tiere wie auch Menschen können unterschiedlich empfindlich sein; wenn man nicht darauf verzichten möchte, in kleinsten Mengen gegart anbieten und bei ersten Anzeichen von Unwohlsein künftig nicht mehr verfüttern. - Champignons
relativ schwer verdaulich, können ähnlich Kohlsorten und Hülsenfrüchten blähend wirken; vom Verzehr roher Zuchtchampignons wird explizit abgeraten; wenn man nicht darauf verzichten möchte, in kleinsten Mengen gegart anbieten und bei ersten Anzeichen von Unwohlsein künftig nicht mehr verfüttern. - Chicoree
wird i.d.R. gern genommen, trotz des leicht bitteren Geschmacks; gutes Wintergemüse. - Chinakohl
kann wie alle Kohlsorten blähend wirken, einzelne Tiere wie auch Menschen können unterschiedlich empfindlich sein; wenn man nicht darauf verzichten möchte, in kleinsten Mengen anbieten und bei ersten Anzeichen von Unwohlsein künftig nicht mehr verfüttern. - Eichblattsalat
wird i.d.R. gern genommen; wenn möglich aus Bio‐Anbau und nicht außerhalb der Saison verfüttern, da Gartensalate tendenziell viel Nitrat enthalten. - Eisbergsalat
wird i.d.R. gern genommen; wenn möglich aus Bio‐Anbau und nicht außerhalb der Saison verfüttern, da Gartensalate tendenziell viel Nitrat enthalten. - Endivien
werden i.d.R. gern genommen, trotz des leicht bitteren Geschmacks; gutes Herbst‐/Wintergemüse; wenn möglich aus Bio‐Anbau und nicht außerhalb der Saison verfüttern, da Gartensalate tendenziell viel Nitrat enthalten. - Erbsen
als Flocken oft in Futtermischungen enthalten, können wie alle Hülsenfrüchte leicht blähend wirken, daher sparsam zufüttern; harte Erbsenschalen können sich beim Verschlucken im Schlund oder im Darm festsetzen und zu Erstickungsanfällen und Darmverschlüssen führen, daher mit Vorsicht verfüttern, am besten nur gegart. - Feldsalat
wird i.d.R. gern genommen; wenn möglich aus Bio‐Anbau und nicht außerhalb der Saison verfüttern, da Gartensalate tendenziell viel Nitrat enthalten. - Fenchel
wird i.d.R. gern genommen; relativ magenschonend, eignet sich daher auch zum Anfüttern von Frischfutter bei Tieren, bei denen Herkunft und Vorgeschichte unklar sind. Gegart meist beliebter als roh. - Gurken
sehr wasserhaltig, werden i.d.R. gern genommen. - Karotten
roh oft nicht sehr beliebt, kurz angegart mit etwas Öl werden sie lieber genommen; relativ magenschonend, eignen sich daher auch zum Anfüttern von Frischfutter bei Tieren, bei denen Herkunft und Vorgeschichte unklar sind; bei einwandfreier (Bio-)Qualität kann auch das Kraut verfüttert werden. - Kartoffeln
unreif und roh ungenießbar bis giftig (Nachtschattengewächs), müssen gegart werden; werden i.d.R. gern genommen. - Kohlrabi
kann wie alle Kohlsorten blähend wirken, einzelne Tiere wie auch Menschen können unterschiedlich empfindlich sein; wenn man nicht darauf verzichten möchte, in kleinsten Mengen anbieten und bei ersten Anzeichen von Unwohlsein künftig nicht mehr verfüttern; bei einwandfreier (Bio‐) Qualität können, sofern sie vertragen werden, auch die jungen Blätter verfüttert werden. - Kopfsalat
gilt als mit Nitraten am meisten belastete Salatsorte, daher wenn möglich aus Bio‐Anbau und nicht außerhalb der Saison verfüttern. - Kürbis
Fruchtfleisch kann gegart, die Kerne getrocknet (als Leckerchen) verfüttert werden. - Lauch und Lauchgewächse
zu scharf für Ratten, enthalten das tränenreizende Allicin; nicht verfüttern (würden vermutlich auch nicht wirklich angenommen). - Lollo Bionda/Lollo Rosso
wird i.d.R. gern genommen; wenn möglich aus Bio‐Anbau und nicht außerhalb der Saison verfüttern, da Gartensalate tendenziell viel Nitrat enthalten. - Mangold
enthält roh viel Oxalsäure, muss blanchiert werden; nicht in großen Mengen anbieten. - Paprika
wird i.d.R. gern genommen, einige Ratten haben Vorlieben für bestimmte Farben; ohne Kerne verfüttern. - Pepperoni/Chilli
zu scharf für Ratten, nicht verfüttern. - Pilze
Speisepilze gelten generell als schwer verdaulich; eher nicht verfüttern. - Radieschen
oft zu scharf für Ratten, enthalten Senfölglycoside; eher nicht verfüttern (würden vermutlich auch nicht wirklich angenommen). - Rettich
oft zu scharf für Ratten, enthält Senfölglycoside; eher nicht verfüttern (würde vermutlich auch nicht wirklich angenommen). - Rhabarber
enthält roh viel Oxalsäure, Stiele sollten geschält und gegart werden, Blätter sind ungenießbar; nicht in großen Mengen anbieten. - Romanesco
kann wie alle Kohlsorten blähend wirken, einzelne Tiere wie auch Menschen können unterschiedlich empfindlich sein; wenn man nicht darauf verzichten möchte, in kleinsten Mengen gegart anbieten und bei ersten Anzeichen von Unwohlsein künftig nicht mehr verfüttern. - Rosenkohl
kann wie alle Kohlsorten stark blähend wirken; sollte nicht verfüttert werden. - Rotkohl
kann wie alle Kohlsorten stark blähend wirken; sollte nicht verfüttert werden. - Rote Beete
verfärben den Kot dunkelrot; wenn möglich aus Bio‐Anbau und nicht außerhalb der Saison verfüttern, enthalten tendenziell viel Nitrat; die Blätter enthalten Oxalsäure und sollten nicht verfüttert werden. Gegart oft beliebter als roh. - Salat
wird i.d.R. gern genommen; wenn möglich aus Bio‐Anbau und nicht außerhalb der Saison verfüttern, da Gartensalate tendenziell viel Nitrat enthalten. - Spinat
enthält Oxalsäure, ggf. blanchieren; wenn möglich aus Bio‐Anbau und nicht außerhalb der Saison verfüttern, da Spinat tendenziell viel Nitrat enthält. - Sprossen
Soja‐ und Bambussprossen sind roh schlecht verdaulich, müssen blanchiert werden; Mungbohnensprossen sind bekömmlicher, idealerweise dennoch überbrühen. - Tomaten
unreif und roh ungenießbar bis giftig (Nachtschattengewächs); werden i.d.R. gern genommen, Dattel‐ und Cocktailtomaten enthalten weniger Fruchtsäure und sind meist beliebter. - Weißkohl
kann wie alle Kohlsorten stark blähend wirken; sollte nicht verfüttert werden. - Wirsing
kann wie alle Kohlsorten stark blähend wirken; sollte nicht verfüttert werden - Zucchini
oft nicht sehr beliebt, können verfüttert werden. Gegart oft beliebter als roh. - Zwiebel und Zwiebelgewächse
zu scharf für Ratten, enthalten das tränenreizende Allicin; nicht verfüttern (würden vermutlich auch nicht wirklich angenommen).
- Ananas
enthält viel Fruchtsäure, nur sehr reif und sparsam anbieten. - Äpfel
oft nicht sehr beliebt, süße Sorten werden bevorzugt; Kerngehäuse entfernen, in Bioqualität gerne mit Schale verfüttern. - Aprikosen
Kerne entfernen, enthalten Blausäure; oft nicht sehr beliebt. - Bananen
werden i.d.R. gern genommen; guter Kalorienlieferant, daher nicht täglich anbieten, als Päppelnahrung für alte und rekonvaleszente Ratten gut geeignet. - Birnen
unreif und hart etwas schwer verdaulich, in Bioqualität gerne mit Schale verfüttern. - Blaubeeren
verfärben den Kot dunkelblau; relativ säurehaltig; bevorzugt keine wilden, gesammelten Beeren anbieten (Fuchsbandwurm). - Brombeeren
relativ säurehaltig und leicht verderblich; bevorzugt keine wilden, gesammelten Beeren anbieten (Fuchsbandwurm). - Cherimoyas
nur völlig reif anbieten; Kerne sind sehr alkaloidhaltig und dürfen keinesfalls verfüttert werden. - Datteln
sehr zuckerhaltig, wirken verdauungsfördernd, daher nur sparsam anbieten. - Erdbeeren
wenn möglich aus Bio‐Anbau und nicht außerhalb der Saison verfüttern. - Feigen
sehr zuckerhaltig, wirken verdauungsfördernd, daher nur sparsam anbieten. - Granatäpfel
relativ säurehaltig, Kerne nur von völlig reifen Früchten anbieten. - Grapefruit
enthält sehr viel Fruchtsäure, zudem Bitterstoffe; nicht verfüttern (würden vermutlich auch nicht wirklich angenommen). - Himbeeren
relativ säurehaltig und leicht verderblich; bevorzugt keine wilden, gesammelten Beeren anbieten (Fuchsbandwurm). - Johannisbeeren
enthalten viel Fruchtsäure, i.d.R. nicht sehr beliebt. - Kakis
enthalten viel Gerbsäure, die sie beim nachträglichen Reifen während des Transports nicht verlieren; wenn man nicht darauf verzichten möchte, Kerne und Schale entfernen. - Kirschen
Kerne entfernen, enthalten Blausäure; Süßkirschen werden i.d.R. gern genommen. - Kiwis
grüne Kiwis sind relativ säurehaltig, nur völlig reif anbieten; gelbe Kiwis sind milder und i.d.R. beliebter. - Litschis
werden i.d.R. gern genommen; nicht lange lagern, rasch verfüttern. - Mandarinen
enthalten viel Fruchtsäure, wenn man nicht darauf verzichten möchte, sparsam verfüttern. - Mangos
nur völlig reif anbieten, Kern und Schale entfernen. - Melonen
werden i.d.R. gern genommen, ohne Schale anbieten; Kerne können auch getrocknet (als Leckerchen) verfüttert werden. - Mirabellen
Kerne entfernen, enthalten Blausäure; nur völlig reif verfüttern. - Nektarinen
Kerne entfernen, enthalten Blausäure; nur völlig reif verfüttern, oft nicht sehr beliebt. - Orangen
enthalten viel Fruchtsäure, wenn man nicht darauf verzichten möchte, sparsam verfüttern. - Pampelmusen
enthalten viel Fruchtsäure, wenn man nicht darauf verzichten möchte, sparsam verfüttern. - Papayas
nur völlig reif anbieten, Kern und Schale entfernen; wirken verdauungsfördernd, daher nur sparsam anbieten. - Pfirsiche
Kerne entfernen, enthalten Blausäure; nur völlig reif verfüttern, oft nicht sehr beliebt. - Pflaumen
Kerne entfernen, enthalten Blausäure; nur völlig reif verfüttern. - Physalis
unreif ungenießbar bis giftig (Nachtschattengewächs), Kraut, Stiel, Kelch und Samen entfernen. - Pomelos
enthalten viel Fruchtsäure, wenn man nicht darauf verzichten möchte, sparsam verfüttern. - Stachelbeeren
enthalten viel Fruchtsäure, sind unreif ungenießbar, oft nicht sehr beliebt. - Weintrauben
werden i.d.R. gern genommen; Traubenschalen können sich beim Verschlucken im Schlund festsetzen und zu Erstickungsanfällen führen. - Zitronen
enthalten sehr viel Fruchtsäure; nicht verfüttern (würden vermutlich auch nicht wirklich angenommen). - Zwetschgen
Kerne entfernen, enthalten Blausäure; nur völlig reif verfüttern.
- Avocados
enthalten für Menschen unbedenkliches, für einige Tierarten aber gesundheitlich kritisches bis tödliches Persin (ursächlich auf den Verzehr von Avocado‐Früchten zurückzuführende Todesfälle sind bei Ziervögeln nachgewiesen, bei diversen Säugetierarten wurden verschiedene Vergiftungserscheinungen im Zusammenhang mit Avodaco‐Blättern, -Rinde und -Früchten dokumentiert; eine allgemeingültige letale Dosis für Persin ist nicht bekannt); sicherheitshalber nicht verfüttern. - Bucheckern
enthalten Saponine und Oxalsäure, nicht verfüttern. - Cashews
die Schale enthält ein ätzendes Gift, im Handel gibt es daher i.d.R. nur geschälte, bedampfte oder geröstete Cashews; sparsam verfüttern. - Eicheln
sehr gerbstoffhaltig, unbearbeitet ungenießbar bis giftig; nicht verfüttern. - Erdnüsse
i.d.R. sehr beliebt, wenn man sie mit Schale anbietet, müssen sich die Ratten ihr Leckerchen erarbeiten; in der Schale von Nüssen kann sich Schimmel bilden, daher auf gute Qualität achten. - Gerste
Bestandteil gängiger Rattenfuttermischungen, kann in Bioqualität auch von der Ähre zum Knabbern verfüttert werden. - Hafer
Bestandteil gängiger Rattenfuttermischungen, kann in Bioqualität auch von der Ähre zum Knabbern verfüttert werden. - Haselnüsse
i.d.R. sehr beliebt, wenn man sie mit Schale anbietet, müssen sich die Ratten ihr Leckerchen erarbeiten; in der Schale von Nüssen kann sich Schimmel bilden, daher auf gute Qualität achten. - Kastanien
Rosskastanien sind sehr gerbstoffhaltig und damit ungenießbar bis giftig, nicht verfüttern. - Kokosnüsse
i.d.R. sehr beliebt; zerteilt man die Schale, kann man sich die Ratten das Fruchtfleisch selbst erarbeiten lassen. - Kolbenhirse
bei Rattennachwuchs sehr beliebt, enthält viel Calcium. - Kürbiskerne
Bestandteil gängiger Rattenfuttermischungen und beliebte Leckerchen. - Macadamianüsse
sollen für einige Säugetierarten unverträglich bis giftig sein; nicht verfüttern. - Mais
getrocknet Bestandteil gängiger Futtermischungen, wird i.d.R. getrocknet und frisch gern genommen; lieber Zuckermais (aus dem Handel) als Futtermais (vom Feld) verfüttern, außer es ist klar, dass es sich um biologischen Anbau handelt; guter Kalorienlieferant, daher eher sparsam anbieten. - Mandeln
i.d.R. sehr beliebt, im Gegensatz zu Nüssen scheint die Schale von Mandeln sehr hart zu sein, sodass man sie ggf. etwas anknacken sollte; in der Schale kann sich Schimmel bilden, daher auf gute Qualität achten; es dürfen ausschließlich Süßmandeln verfüttert werden, keinesfalls Bittermandeln, da diese Blausäure enthalten. - Maronen
Speisekastanien, können sparsam verfüttert werden. Sehr energiereich. - Paranüsse
sehr fetthaltige Nusssorte, nur relativ kurz haltbar, daher vor dem Verfüttern die Qualität kontrollieren, nur sparsam verfüttern. - Reis
ungesalzen gekocht i.d.R. sehr beliebt; kann bei gierigem Verschlucken im Schlund verkleben, daher sparsam anbieten. - Sonnenblumenkerne
Bestandteil gängiger Rattenfuttermischungen und beliebte Leckerchen. - Walnüsse
i.d.R. sehr beliebt, wenn man sie mit Schale anbietet, müssen sich die Ratten ihr Leckerchen erarbeiten; in der Schale von Nüssen kann sich Schimmel bilden, daher auf gute Qualität achten; die grüne Schale der Nüsse ist sehr gerbstoffhaltig, nicht verfüttern. - Weizen
Bestandteil gängiger Rattenfuttermischungen, kann in Bioqualität auch von der Ähre zum Knabbern verfüttert werden.
- Apfelbaumlaub und Zweige
beliebtes Nagematerial; beim Sammeln auf Umweltgifte achten. - Birnbaumlaub und Zweige
beliebtes Nagematerial; beim Sammeln auf Umweltgifte achten. - Buchenlaub und Zweige
enthalten Oxalsäure, nicht verfüttern. - Eibenzweige und Samen
giftig. - Eichenlaub und Zweige
gerbstoffhaltig und damit ungenießbar; nicht verfüttern. - Fichtenzweige und Fichtenzapfen
Nadelgehölze sind aufgrund der ätherischen Öle und der starken Harzbildung für Ratten ungeeignet. - Hasellaub und Zweige
beliebtes Nagematerial; beim Sammeln auf Umweltgifte achten. - Kastanienlaub und Zweige
sehr gerbstoffhaltig und damit ungenießbar bis giftig, nicht verfüttern. - Kamille
i.d.R. frisch und getrocknet sehr beliebt; Kamille wirkt unterstützend auf die Atemwegsfunktionen, kann gerade in der Erkältungszeit hin und wieder zum Knabbern angeboten werden; beim Sammeln wilder Kamille auf Umweltgifte achten. - Kiefernzweige und Kiefernzapfen
Nadelgehölze sind aufgrund der ätherischen Öle und der starken Harzbildung für Ratten ungeeignet. - Kirschbaumlaub und Zweige
verschiedenen Quellen zufolge sollen auch Rinde und Blätter von Steinobstbäumen Spuren von Blausäure enthalten; wenn man nicht darauf verzichten möchte, sparsam anbieten, beim Sammeln auf Umweltgifte achten. - Löwenzahn
darf in Salatqualität verfüttert werden, beim Sammeln wilden Löwenzahns auf Umweltgifte achten. - Marillenlaub und Zweige
verschiedenen Quellen zufolge sollen auch Rinde und Blätter von Steinobstbäumen Spuren von Blausäure enthalten; wenn man nicht darauf verzichten möchte, sparsam anbieten, beim Sammeln auf Umweltgifte achten. - Minze
milde Sorten sind i.d.R. frisch und getrocknet sehr beliebt; Minze wirkt unterstützend auf die Atemwegsfunktionen, kann gerade in der Erkältungszeit hin und wieder zum Knabbern angeboten werden. - Petersilie
wird i.d.R. gern genommen; aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle nicht in zu großen Mengen verfüttern. - Pflaumenbaumlaub und Zweige
verschiedenen Quellen zufolge sollen auch Rinde und Blätter von Steinobstbäumen Spuren von Blausäure enthalten; wenn man nicht darauf verzichten möchte, sparsam anbieten, beim Sammeln auf Umweltgifte achten. - Salbei
wirkt unterstützend auf die Atemwege und Darmfunktion, aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle nur sparsam und nicht über einen längeren Zeitraum verfüttern. - Schafgarbe
wirkt krampflösend; beim Sammeln wilder Schafgarbe auf Umweltgifte und giftige Doppelgänger achten. - Schnittlauch
oft zu scharf für Ratten, enthält das tränenreizende Allicin; nicht verfüttern (würde vermutlich auch nicht wirklich angenommen). - Tannenzweige und Tannenzapfen
Nadelgehölze sind aufgrund der ätherischen Öle und der starken Harzbildung für Ratten ungeeignet. - Vogelmiere
i.d.R. sehr beliebt, wirkt schwach schmerzlindernd; enthält Saponine, nicht in zu großen Mengen verfüttern; beim Sammeln wilder Vogelmiere auf Umweltgifte und giftige Doppelgänger achten. - Walnussbaumlaub und Zweige
sehr gerbstoffhaltig, nicht verfüttern. - Zwetschgenlaub und Zweige
verschiedenen Quellen zufolge sollen auch Rinde und Blätter von Steinobstbäumen Spuren von Blausäure enthalten; wenn man nicht darauf verzichten möchte, sparsam anbieten, beim Sammeln auf Umweltgifte achten.
Zusatzfutter und Leckerchen
Pasten und andere Leckereien aus der Tube
Malz‐, Multivitamin‐ und Käsepaste sind meist für Hunde oder Katzen gedacht, es gibt aber bereits auch spezielle Pasten für Nager auf dem Markt.
Pasten sind meist enorme Kalorienbomben und sollten daher bei gesunden Tieren sparsam eingesetzt werden. Sie eignen sich aufgrund des Kaloriengehaltes aber gut zusätzlich zum Päppeln von alten oder erkrankten Tieren. Da sie meist sehr beliebt sind, eignen sie sich in geringen Mengen auch gut zur Gewöhnung der Tiere an den Menschen, zur Ablenkung bei Untersuchungen zuhause und beim Tierarzt und zum Verstecken von Medikamente.
Wichtig ist daran zu denken, dass der Vitaminpaste logischerweise Vitamine zugesetzt wurden, welche überdosiert dem Tier schaden. Daher sollte man zum Päppeln eher auf andere Pasten zurückgreifen.
Ebenfalls in geringen Mengen geeignet sind Leberwurst und Lachscreme aus der Tube.
Mythos Schokolade
Oft ist immer noch zu lesen, Schokolade wäre giftig für Ratten. Dieser Mythos hält sich hartnäckig, obwohl er so pauschal formuliert nicht haltbar ist.
Schokolade ist kein geeignetes Futtermittel für Ratten, daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es wissenschaftlich nicht haltbar ist, Schokolade bzw. Kakao generell als giftig oder gar tödlich für Ratten und andere Mäuseartige zu bezeichnen.
Der in diesem Zusammenhang relevante Inhaltsstoff von Kakao ist Theobromin, ein Alkaloid, das sowohl stimulierend auf Herz und Kreislauf wirkt als auch vasodilatatorisch und diuretisch. Insgesamt ist die Wirkung mit der des Coffeins vergleichbar, allerdings erheblich schwächer. Medizinische Studien belegen darüber hinaus für Theobromin eine positive Wirkung bei (Reiz-)Husten- und akuten Asthmaanfällen.
Diese Ergebnisse – Theobromin ist arzneimittelwirksam – sowie seine Klassifizierung als Gefahrenstoff sind Indizien dafür, dass Theobromin immer mit Vorsicht konsumiert werden sollte. Für einen Menschen ist es bei normalem Schokoladenkonsum praktisch ausgeschlossen, dass er eine arzneimittelwirksame oder gar kritische Menge Theobromin zu sich nimmt, zumal es relativ schnell verstoffwechselt wird.
Viele Tiere jedoch sind nicht in der Lage, Theobromin so schnell zu verstoffwechseln wie Menschen, so dass es sich bei wiederholter Gabe im Körper anreichern kann; dadurch besteht die Gefahr einer gesundheitlich relevanten Überdosierung, indem die gefäßerweiternde und herzanregende Wirkung kritisch verstärkt wird. Gängige Symptome einer Überdosierung wären Ataxie, Herzarrythmien (bis zum Tod durch Herzstillstand) und/oder Störungen der Atemfrequenz (bis zum Tod durch Atemstillstand). Wie hoch das Risiko jeweils ist, hängt maßgeblich von der konsumierten Menge an Theobromin ab; da Theobromin ein Bestandteil von Kakao ist, ist das Risiko bei hochprozentiger Bitterschokolade höher als bei Milchschokolade mit geringem Kakaoanteil. Weiße Schokolade enthält keinen Kakao und ist daher in diesem Kontext unkritisch (wenn sie auch aus anderen Gründen natürlich kein regelmäßiger Bestandteil von Tiernahrung sein sollte).
Im Gegensatz zu vielen anderen Tierarten können Mäuseartige, also auch Ratten, Theobromin annähernd gleich wie der Mensch verstoffwechseln. Die LD50‐Dosis bei oraler Applikation von Theobromin liegt daher mit über 1.200 mg/kg KGW bei Ratten auch deutlich höher als z. B. bei Hunden (250−500 mg/kg KGW). Mit akuten, lebensbedrohlichen Vergiftungserscheinungen ist also nicht zu rechnen, wenn eine Ratte versehentlich etwas Schokolade erbeutet. Als Leckerli oder gar fester Bestandteil der Rattenernährung ist Schokolade natürlich dennoch nicht geeignet.