Cairn Terrier

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dog-1399206_1920.jpgAllgemeines
Der Cairn Terrier ist eine von vier schottischen Terrierrassen. Er wurde als letzte dieser vier Rassen anerkannt, steht dem ursprünglichen Typ der schottischen Terrier aber noch am nächsten. Auf den Ausstellungen war er anfänglich selten zu sehen. Er galt als reiner Gebrauchsterrier. Auch heute noch ist der Cairn frei von Extremen und im besten Sinne des Wortes durchschnittlich.

Standard
Der Cairn erreicht laut Standard eine Größe zwischen 28 und 31 cm und soll zwischen sechs und acht kg wiegen. Die Realität sieht etwas anders aus. Die Größe kommt meist hin, obwohl auf Ausstellungen auch oft Cairns mit Größen um die 35 cm zu sehen sind. Das Gewicht schwankt je nach Größe und Statur zwischen sieben und zehn kg.

Das Fell des Cairn besteht aus einer dichten Unterwolle und harschem Deckhaar. Das Deckhaar sollte zwei bis vier Mal im Jahr von Hand getrimmt werden. Dann ist der Cairn äußerst pflegeleicht. Kletten finden kaum Halt, Schmutz lässt sich einfach ausbürsten, bei Regen bleibt die Unterwolle trocken und auch nach dem Schwimmen trocknet der Hund schnell ab. Aufgrund des Fells gehen die meisten Cairns bei jedem Wetter gleich gern spazieren. Je nach Felllänge reicht es, den Hund gelegentlich zu bürsten. Regelmäßig getrimmt haaren Cairn Terrier vergleichsweise wenig.

Der Cairn kommt in vielen verschiedenen Farben vor, darf aber nie reinweiß, schwarz oder black and tan sein. Erlaubt sind crème, sand, weizen, rot und grau. Alle diese Farben können auch gestromt vorkommen. Die Stromung kann dabei sehr unterschiedlich ausfallen. Manche Welpen sind so stark gestromt, dass sie fast schwarz wirken, andere haben nur einen winzigen Streifen irgendwo versteckt und wirken einfarbig. Cairns mit Stromung sind Farbwechsler. Sie dunkeln im Laufe der Jahre nach und enden bei einem dunklen wolfsgrau oder nahezu schwarz. Aber auch die einfarbigen Cairns ändern ihre Farbe und können entweder heller werden oder dunkler. Auch bei ihnen kann man nur schwer vorhersagen, ob aus dem Cairnchen ein roter‐, weizen‐ oder sandfarbener Cairn wird. Sehr typisch ist eine schwarze Maske. Die kann sich auf die Ohrenspitzen und den Bart beschränken oder den ganze Kopf betreffen. Alles in allem ist die Farbentwicklung beim Cairn immer etwas unvorhersehbar, weswegen man einen Welpen nicht nach Farbe aussuchen sollte. Ein guter Cairn hat keine Farbe.


Charaktereigenschaften
Das beste am Cairn ist sein Charakter. Cairns waren ursprünglich Meutehunde und sind deswegen sehr sozial und verträglich mit anderen Hunden. Sie sind aufgeschlossen und menschenfreundlich. Kinder mögen sie gern und nehmen es meist nicht übel, wenn das Spiel mal etwas grober wird. Cairns sind robust, aktiv, fröhlich, lebenslustig, unerschrocken und selbstbewusst. Trotz ihres Temperamentes sind sie aber nie hektisch oder nervös. Aufgrund ihres Wachtriebes schlagen Cairns zuverlässig an, wenn etwas ungewöhnliches passiert. Dauerkläffer sind sie aber nicht. Die meisten Cairns melden aber nur solange pflichtbewusst, bis sie nett angesprochen werden. Danach lassen sie sich lieber kraulen und zeigen den Weg zur Couch.

Cairn Terrier sind sehr anpassungsfähig. Ob als Tobepartner für Kinder, Wanderkumpel, Sportpartner oder alles zusammen. Cairns machen eigentlich alles mit. Gerade im Sport eignet sich der Cairn für viele Sparten wie Agility, THS, Obedience, Dogdance (2012 war ein deutscher Cairn bei der Vorführung bei Crufts dabei), Fährtenarbeit oder Flyball.
Seit neuestem ist aufgrund einer Sondervereinbarung zwischen dem KfT und dem JGHV und DTK auch wieder die jagdliche Führung und Ausbildung von Cairn Terriern möglich (Bauprüfung, Verbandsschweißprüfung und Prüfung nach dem Schuss können beim JGHV oder DTK abgelegt werden).

Der Jagdtrieb des Cairns ist individuell recht unterschiedlich ausgeprägt aber eigentlich immer vorhanden. Da der Cairn trotz einer gewissen Eigenständigkeit eine hohe Bindung zu seinem Menschen zeigt und recht führig ist, ist der Jagdtrieb aber meist gut händelbar. Händelbar heißt aber auch, dass er gehändelt werden muss. Händelt man den Jagdtrieb nicht erzieherisch, jagt der Hund – und das meist sehr erfolgreich. Bei Hunden mit Jagdtrieb sollte man bei Spaziergängen ohne Leine auch beim erzogenen Hund immer einen aufmerksamen Blick auf die Umwelt haben. In sehr wildreichen Gebieten kann man eventuell nicht ableinen.

Aufgrund seiner hohen Anpassungsfähigkeit und Ausgeglichenheit verkraftet der Cairn auch mal ein paar ruhige Tage. Ruhe muss er meist nicht gezielt beigebracht kriegen. Er ruht, wenn der Mensch ruht und passt sich seinem Rhythmus an. Egal wie tief er gerade schläft, ist er aber immer voll dabei, wenn man etwas mit ihm unternehmen will. Mit seiner aktiven Art verströmt er dabei stets gute Laune. Grundsätzlich (und das zeigt die lange Sportartenliste) ist es eine aktive Rasse, die mehr braucht und will als nur drei Mal täglich eine Runde um den Block. Das sind aktive Hunde.

Die meisten Cairns bleiben bis ins hohe Alter sehr verspielt. Sie apportieren gern und fast alle zeigen große Wasserfreude.
Apropos hohes Alter: Cairn Terrier waren im Gegensatz zu Scottish, West Highland White und Skye Terrier nie in Mode. Wahrscheinlich wegen ihrer äußerlichen Durchschnittlichkeit. Und genau das kommt der Rasse sehr zugute. Die meisten Cairns sind äußerst robust und bleiben bis ins hohe Alter fit und gesund.

Eine weitere Besonderheit beim Cairn ist, dass sie sprechende Hunde sind. Viele Cairns haben ein Repertoire aus kehligen Lauten, die sie einsetzen, wenn sie sich freuen oder anderweitig gerade gesprächig miteinander oder gegenüber ihren Menschen sind.

Züchter berichten immer wieder von der großen Instinktsicherheit der Rasse. Geburten verlaufen problemlos ohne Hilfe des Menschen und die Welpen können meist super im großen Hunderudel des Züchters aufwachsen, wobei sich oft alle Hunde an der Aufzucht beteiligen.

Namensherkunft und Gebrauch
Der Name des Cairns stammt vom gälischen Wort Carn, welches Steinhaufen bedeutet. Und damit ist der Name überaus treffend. Denn einerseits darf das Fell alle Farben dieser Steinhaufen aufweisen. Andererseits weißt der Name auf die ursprüngliche Verwendung des Cairns hin. Denn genau zwischen diesen Steinhaufen haben sie ihre Beute gejagt. Dieser ursprüngliche Verwendungszweck hat dazu geführt, dass Cairns sehr beheände und trittsicher sind. Je unwegsamer die Wege sind, desto mehr blühen sie auf. Kraxeln und klettern ist eben toll.

Als ehemalige Meutehunde sind Cairns in aller Regel recht verfressen, was die Erziehung über positive Verstärkung sehr vereinfacht. Futtermotivation ist vorhanden.

Was bei der Züchterauswahl zu beachten ist
Falls man sich für einen Cairn interessiert oder einen erwerben möchte, sollte man sich unbedingt an den KfT (Klub für Terrier) wenden, der innerhalb des VdHs für den Cairn Terrier zuständig ist. Hier findet man weitere Informationen, kann online im Archiv die alten Ausgaben der Klubzeitschrift «Der Terrier» lesen und findet natürlich auch die Adressen vieler Züchter.

Da die Rasse nicht von schwerwiegenden Krankheiten geplagt wird und die Bestimmungen im KfT sehr gut sind, muss man bei Kauf eines Cairns nicht viel beachten. Nichtmal auf die Farbe. Man kann sich also getrost auf den Wunschcharakter des Hundes konzentrieren.
 
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