Hüftdysplasie beim Hund

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202315

Die Hüftdysplasie (auch Hüftgelenksdysplasie) – kurz HD – bezeichnet eine Fehlstellung zwischen Gelenkkopf und Gelenkpfanne. Arthrose ist eine mögliche Begleiterscheinung der Erkrankung. Festgestellt werden kann eine HD durch eine vorsorgliche Röntgenuntersuchung im Alter von 15–18 Monaten, welche unter Vollnarkose erfolgt.

Ursachen
Es wird davon ausgegangen, dass eine gewisse Veranlagung zur HD erblich ist. Allerdings kann diese auch durch falsche Ernährung oder Überbelastung mit dem Alter entstehen oder dadurch begünstigt werden. Die Annahme, HD sei typisch für Deutsche Schäferhunde, ist falsch, da alle Hunde, meist aber große Rassen, davon betroffen sein können. Besonders massige Hunde leiden öfter unter Gelenkproblem, da die Belastung größer ist. Übermäßiges Springen (wie zum Beispiel im Agility) sollte daher vermieden werden. Auch ein zu schnelles Wachstum im Welpenalter kann zu HD führen.

Symptome
Erkennbar kann eine HD durch eine Fehlstellung der Hinterbeine oder eine Entlastungshaltung sein. Schwierigkeiten beim Aufstehen sowie Abliegen oder auch ein erschwerter Gang können darauf hindeuten. Eine HD ist für den Hund ab einem gewissen Stadium mit Schmerz verbunden, daher entsteht eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber Berührung und Belastung. Oftmals beginnen betroffene Hund dann auch zu Humpeln.


Diagnostik
Bei der Auswertung des Röntgenbildes wird der Befund hauptsächlich vom Norbergwinkel abhängig gemacht. So werden fünf Schweregrade unterschieden:
  • HD A
    Der Hund ist HD‐frei. Der Norbergwinkel beträgt optimale 105° oder mehr, die Gelenke zeigen keinerlei Auffälligkeiten.
    In manchen Fällen wird HD A1 verwendet, um zu beschreiben, dass der Pfannenrand den Oberschenkelknochen noch weiter umgreift.
  • HD B
    Es besteht ein Verdacht auf HD. Es können Unregelmäßigkeiten am Gelenk vorhanden sein, allerdings ist der Norbergwinkel unauffällig, oder der Norbergwinkel beträgt weniger als 105°, dafür ist das Gelenk unauffällig.
  • HD C
    Der Hund hat leichte HD. Gelenkpfanne und -kopf sind ungleichmäßig, der Norbergwinkel beträgt 100° oder weniger. Ab diesem Stadium können leichte arthrotische Veränderungen auftreten.
  • HD D
    Der Hund hat mittlere HD. Gelenkpfanne und -kopf sind stark ungleichmäßig und weisen Teilverrenkungen auf. Der Norbergwinkel beträgt noch über 90°, allerdings kommt es zu Arthrosen und/oder Veränderungen des Pfannenrandes.
  • HD E
    Der Hund leidet an schwerer HD. Gelenkpfanne und -kopf sind sehr stark verändert, der Norbergwinkel beträgt unter 90°. Der Pfannenrand ist deutlich abgeflacht und es kommt zu verschiedenen arthrotischen Veränderungen.
Behandlung
HD A bedarf keinerlei Behandlung, der Hund ist gesund.

Im Falle von HD B ist zwar keine Behandlung nötig, aber eine wird Schonung empfohlen. Das heißt, es sollten allzu viele Sprünge, vor allem aus großer Höhe, vermieden werden. Je nach Auto empfiehlt sich sogar eine Ein‐ und Ausstieghilfe in Form einer Rampe. Auch Treppenlaufen kann eine HD fördern.

In den weiteren Stadien ist es möglich, das Gelenk bereits in jungem Alter vergolden zu lassen oder die Gelenkkapsel chirurgisch straffen zu lassen. Das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks ist eine große Operation, verspricht aber auch die besten Chancen auf ein beschwerdefreies Leben. Eine Entfernung des Gelenkkopfes des Oberschenkelknochens ist eine weitere Möglichkeit. Außerdem empfiehlt sich in manchen Fällen eine Physiotherapie oder die Verwendung eines orthopädischen Bettes. Ebenso kann medikamentös den Schmerzen entgegengewirkt werden. Eine Heilung ist allerdings nicht möglich, es kann lediglich ein Stillstand erzielt werden. Nach dem Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks ist der Hund allerdings nahezu gesund.
 
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