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water-3902916_1920.jpgWasserwerte geben an, was man für eine Wasserqualität im Aquarium hat. Sie sollten den Fischen angepasst sein, denn die nicht passenden Wasserwerte können bis zum Tod der Tiere führen. Hier werden die Wasserwerte vorgestellt, die für die Aquaristik relevant sind. Es wird auch beschrieben, wie man sie notfalls verändern sollte.

PH‐Wert
Der PH‐Wert gibt an, ob das Wasser sauer (unter 7), neutral (7) oder alkalisch/basisch (über 7) ist. Schon geringe Schwankungen des Wertes sind für die Schleimhaut der Fische schädlich. Idealer Wert: vom Fischbesatz abhängig. Bei den meisten Aquarienbewohnern liegt er zwischen 5,5 und 8. Wert zu hoch: Teilwasserwechsel mit saurerem/destiliertem Wasser. Es können auch Erlenzapfen oder Eichenblätter ins Wasser gegeben werden. Wert zu niedrig: Teilwasserwechsel mit alkalischerem Wasser.

Gesamthärte (GH)
Die Gesamthärte wird bestimmt durch den Kalzium‐ und Magnesiumgehalt im Wasser (positive Teilchen im Wasser). Sie beeinflusst das Wachstum von Pflanzen und Fischen. Eine hohe GH könnte den Pflanzen schaden. Idealer Wert: vom Fischbesatz abhängig, meist 6–16°dGH. Wert zu hoch: Teilwasserwechsel mit weichem oder entsalztem(osmose) Wasser.

Karbonhärte (KH)
Die Karbonhärte ist der Gegenpart zu den positiv geladenen Teilchen der Gesamthärte. Hier wird die Häufigkeit der Negativen Teilchen in Form von Carbonat‐Teilchen angegeben. Carbonatteilchen sind eng verwand mit der Kohlensäure und dem Kohlenstoffdioxid, sie können sich in einander umwandeln – dadurch werden Schwankungen im pH Wert im wahrsten Sinne des Wortes abgepuffert, ein Säuresturz wir also durch einen hohen kH vermieden. Dieser Wert ist wichtig für Wirbellose um ihre Hartteile aufzubauen. Er ist starkenSchwankungen unterworfen und sollte bei einem Besatz mit Wirbellosen regelmäßig nachgemessen werden. Idealer Wert: 5–15°dKH. Wert zu hoch: Teilwasserwechsel mit weichem oder entsalztem Wasser.

Ammonium (NH4+)/ Ammoniak (NH3)
Hohe Ammoniumwerte deuten auf eine gestörte oder noch nicht ausreichende Wasserreinigung durch Bakterien hin. Liegt der PH‐Wert über 7, wandeln sich größere Teile des Ammoniums in Ammoniak um. Ammoniak ist gefährlich für Fische, die dadurch schwere Kiemenschäden erleiden und dann an einer Erstickung verenden. Ein Ammoniakgehalt ab 0,02mg/l ist gefährlich. Dazu kommt, dass Ammonium/Ammoniak als Base wirkt und den pH‐Wert senkt. Idealer Wert: 0,00mg/l Wert zu hoch: Teilwasserwechsel, Sparsam füttern, AQ dichter bepflanzen, Filterung überprüfen

Nitrit (NO2)
Nitrit ist eine Zwischenstufe des Stickstoffabbaus Ammonium/Ammoniak zu Nitrat. Bei zu hoher Konzentration ist es tödlich für alle Lebewesen im Aquarium. Ist es messbar liegt bereits eine Belastung des Wassers vor. Beim Einfahren eines Aquarium bilden sich erst die Bakterien, die Ammonium abbauen und Nitrit ausscheiden. Es kommt so eine Zeitlang zu einem hohen Nitritwert, der Nitritpeak. erst dann können sich Nitrit abbauende und Nitrat bildende Bakterien ansiedeln. Idealer Wert: 0.0mg/l Wert zu hoch: Teilwasserwechsel von 30 % bei einer Belastung von unter 0,5mg/l. Ist der Wert höher, 50% des Wassers austauschen. Wert über mehrer Tage beobachten! Filter kontrollieren, Wasserwechsel weiterhin täglich durchführen.

Nitrat (NO3)
Nitrat ist die letzte Stufe des Stickstoffabbaus. Nitrat ist ungiftig, aber bei zu hohem Nitratgehalt, kümmern Fische und die Algen wachsen wie verrückt. Idealer Wert: max. 20mg/l Wert zu hoch: Schnellwachsende Pflanzen einsetzten, ggf. weniger Füttern und Fischbesatz verkleinern.

Eisen (Fe)
Eisen ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen. Zu wenig ist nicht gut für die Pflanzen, zu viel kann das empfindliche Gleichgewicht des Biotops stören und den Pflanzen wiederum schaden.

Idealer Wert: 0,05 und 0,1 mg/l
Wert zu hoch: Wasser aufbereiten
Wert zu niedrig: Eisendünger zugeben

Sauerstoff (O2)
Sauerstoff ist für alle Lebewesen im AQ lebenswichtig. Sogar Pflanzen benötigen Sauerstoff in geringen Mengen über Nacht. Fehlt Sauerstoff, kommt es zu Erstickungen!! Idealer Wert: über 4mg/l Wert zu niedrig: Ausströmerstein ins AQ einbringen, Oberflächenbewegung erhöhen, mehr Pflanzen einsetzen, Filter kontrollieren, nach Fäulnisherden suchen, Wasserwechsel durchführen, evtl. CO2‐Anlage ausschalten, Temperatur senken

Kohlenstoffdioxid (CO2)
Kohlenstoffdioxid ist ein wichtiger Nährstoff für Wasserpflanzen, ensteht als Ausscheidung bei der Atmung der Fische wirkt in zu hohen Konzentrationen erstickend auf Fische. CO2 zerfällt im Wasser immer zu einem gewissen Teil zu Kohlensäure, die den pH‐Wert des Wassers senkt und auch den kH‐Wert beeinflusst. Misst man den CO2‐Wert sollte man auch immer diese beiden Werte mit betrachten. Idealer Wert: 10–40mg/l, bei empfindlichen Fischarten 20mg/l Wert zu hoch: mehr schnellwachsende Pflanzen einsetzen, mehr Sauerstoff ins AQ leiten (für mehr Oberflächenbewegung sorgen), Ausströmer einsetzen, Temperatur senken. Wert zu niedrig: CO2‐Düngung verwenden, 2 Stunden Pause der Beleuchtung um der Mittagszeit herum.

Kupfer (Cu(2+))
Kupfer ist für Fische, Wirbellose und Mikroorganismen sehr giftig. Es kann durch Medikamente und über das Leitungswasser ins AQ gelangen. Idealer Wert: 0,0mg/l Wert zu hoch: reichliche Wasserwechsel mit kupferfreiem Wasser.

Phosphat (PO4(2-))
Phosphat spielt eine wichtige Rolle beim Stoffwechsel aller Aquarienbewohner. Zu hohe Werte entstehen durch einen zu dichten Besatz, sowie durch Pflanzendünger und Futter, das phosphathaltig ist. Es führt in Verbindung mit zu hohen Nitrat‐Werten zu einem enormen Algenwachstum. Idealer Wert: max. 0,5mg/l Wert zu hoch: wöchentliches Wasserwechseln von 10–30%, einsetzen von schnellwachsenden Pflanzen, sparsam füttern. Wert zu niedrig: Düngen.

Chlor (Cl‐)
Chlor ist sehr häufig im Trinkwasser vorhanden und gelangt darüber auch ins Becken. Es wirkt in geringen Mengen sehr stark auf die Fischschleimhäute durch Verätzungen ein, da sich im Wasser Salzsäure bildet. Zudem reduziert es die Anzahl der Bakterien im Filter und verschlechtert so den Sticktoffabbau. Idealer Wert: max. 0.2mg/L Wert zu hoch: Wasseraufbereiter verwenden

 
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