Steckbrief: Bartagame

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Die Bartagame stammt ursprünglich aus Australien. Damit sie sich auch in der Heimtierhaltung wohl fühlt, gilt es einiges zu beachten. Unser Steckbrief gibt einen Überblick.

Artname
Streifenköpfige Bartagame oder Farbbartagame (Pogona vitticeps)

Größe
50–60 cm, wobei der Schwarz meist die Hälfte der Gesamtlänge ausmacht.

Herkunft
Zentralaustralien, in Strauch‐, Steppen‐ und Halbwüsten.


Haltung von Bartagamen
Optimal ist die Einzelhaltung von Bartagamen. Bei einer Paarhaltung leidet das Weibchen zu sehr unter dem Paarungsdruck des Männchens, es kommt daher außer der Einzelhaltung nur eine 1.x-Haltung infrage. Dies ist nur bei ausreichend großen Terrarien ratsam (ab 180×80, besser 200×80 Grundfläche). Eine Alternative wäre die Haltung von zwei Weibchen, wobei auch hier nicht gesagt ist, dass diese gut geht. Bei der Haltung mehrerer Tiere müssen auf jeden Fall ausreichend ausgestattete Ausweichterrarien bereitstehen, um die Tiere im Fall der Fälle trennen zu können.

Terrarium
Das gesetzliches Mindestmaß beträgt 125×100×75 cm (LxBxH), alternativ dazu kann auch eine Größe von mindestens 150×80×80 cm gewählt werden. Bei Wahl der Höhe des Terrariums sollte außerdem die Unterbringung der aufwändigen Beleuchtung bedacht werden. Es ist deshalb ratsam, die Terrarien höher als 75 cm zu bauen oder einen Lichtkasten mit einzuplanen.

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Bodengrund
Der Boden des Terrariums sollte mit einem grabfähigen Sand‐Lehm‐Gemisch bedeckt werden. Die billigste Variante ist die Mischung von Lehmpulver mit billigem «Spielkastensand» aus dem Baumarkt. Dieses wird ca 15–20 cm hoch eingestreut. Während der Fortpflanzungszeit sollten Stellen mit einer Tiefe über 40 cm zur Verfügung gestellt werden, um einer Legenot durch mangelnde Ablageplätze vorzubeugen.

Beleuchtung
Bartagamen sind heliophile Wüstenbewohner und haben hohe und zugleich auch sehr teure Beleuchtungsansprüche. Drei Faktoren sind entscheidend: Helligkeit, UV und Wärme.

Für die Helligkeit sind zwingend HQI oder besser HCI erforderlich (Daylight‐ bzw‐ NDL‐Brenner). T5‐Röhren dienen der zusätzlich gleichmäßigen Aufhellung.

Für UV sind derzeit die besten Lampen die Vitalux (Mindestabstand von 70 cm zum Tier, nicht lägern als eine halbe Stunde täglich!) und Bright Sun UV desert. Letztere ist außerdem eine HQI und kann zusätzlich für die Helligkeit eingesetzt werden, muss dann jedoch den ganzen Tag betrieben werden.

UV‐Kompaktlampen und UV‐Röhren sind für Bartagamen kaum bis gar nicht geeignet, da diese bereits in 30 cm Entfernung keine nenneswerte UV‐Strahlung mehr abgeben und Bartagamenterrarien allein nach Mindestmaß schon 75 cm Höhe betragen müssen. Sie geben außerdem kaum Helligkeit ab, sind also weder für Helligkeit noch für UV geeignet.

Mangelnde UV‐Strahlung kann Mangelerscheinungen nach sich ziehen. Nach Installation der Grundbeleuchtung (Helligkeit + UV) können die Temperaturen gemessen werden. Wo dann noch Wärme fehlt, kann mit billigen Baumarktspots höhere Temperaturen geschaffen werden.203085

Temperatur und Co.
Bartagamen brauchen Umgebungstemperaturen von 28–35° C sowie einen Sonnenplatz mit bis zu 45° C. Nachts sollte die Temperatur auf um die 20° C gesenkt werden. Zusätzlich sollten die Tiere keiner Zugluft ausgesetzt sein. Die ideale Luftfeuchtigkeit beträgt 30–50 %.

Winterruhe
Bartagamen halten zwischen Dezember und Januar Winterruhe, also ca. zwei bis drei Monate.


Ernährung von Bartagamen
Bartagamen müssen abwechslungsreich gefüttert werden. Jungtiere fressen zu 70–80 % Insekten, adulte Bartagamen hingegen nur noch zu ca. 20 %. Folgendes ist geeignet:

Insekten
  • Schaben
  • Heuschrecken
  • Heimchen
  • Grillen
Grünfutter
  • Wiesenkräuter wie Löwenzahn, Gänseblümchen, Klee, Vogelmiere etc.
  • Petersilie
  • Kresse
  • Romanasalat (besitzt die besten Nährwerte unter den Salaten)
Die Fütterung von Gurke, Obst usw. am besten vermeiden!

Leckerbissen
  • Wachsmaden
  • Mehlwürmer sehr selten füttern! Vitaminzugabe ist notwendig (Korvimin oder Herpetal)
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Lebenserwartung von Bartagamen
Bei guter Haltung können Bartagamen über 10 Jahre alt werden.

Problematik
Der Markt ist absolut überschwemmt mit Bartagamen. Die Preise sind im Keller und die Tiere werden unter Wert verkauft. Es ist davon abzuraten, weiterhin Bartagamen nachzuzüchten, selbst wenn man Abnehmer für die Tiere hat, bleiben andere Tiere, die beispielsweise in Auffangstationen auf ein neues Heim warten, dort sitzen.
 
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