Ernährung von Katzen

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202366Grundsätzlich sollte auf eine gesunde und artgerechte Katzenernährung geachtet werden. Viele Erkrankungen von Katzen sind auf falsche Ernährung zurückzuführen, weil der Organismus Katze sich bei vielen Futtersorten mit Inhaltsstoffen auseinandersetzen muss, die sich nur schlecht verwerten lassen und die den Stoffwechsel belasten. Vorwiegend handelt es sich bei diesen ernährungsbedingten Krankheiten um Nieren‐ und Harnwegserkrankungen, Allergien oder Diabetes.

Das richtige Futter für Katzen
Das meiste handelsübliche Katzenfutter («Supermarktfutter») erfüllt die Nahrungsansprüche der Katze aufgrund vieler minderwertiger Bestandteile (wie Geschmacksverstärker, pflanzliche Nebenprodukte, Zucker und chemische Zusätze) nur unbefriedigend. Qualitativ gutes Futter findet man hauptsächlich in gut sortieren Fachgeschäften oder in spezialisierten Internet‐Shops.

Hochwertiges Katzenfutter definiert sich in erster Linie wie folgt: Essentiell ist ein hoher Fleischanteil. Dabei gilt wie auch bei menschlicher Nahrung: Je weiter vorn ein Bestandteil in der Zutatenliste steht, desto mehr ist davon im Endprodukt enthalten.

Die richtige Ernährung ist wichtig für die Gesundheit der Katze.  Foto: Gerda Müller /PixelioAußerdem gilt: Je genauer die Deklaration des jeweiligen Fleischanteils erfolgt, desto hochwertiger ist die Qualität. So wird der Fleischanteil im «Supermarktfutter» zumeist mit «Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse» beschrieben – es lässt sich nicht nachvollziehen, wie viel Muskelfleisch und welche Innereien tatsächlich enthalten sind.

Eine geringe Fütterungsempfehlung ist ebenfalls ein gutes Erkennungsmerkmal für hochwertiges Katzenfutter. Wenn der Proteingehalt höher ist – was bei hohem Fleischanteil der Fall ist – benötigt die Katze auch weniger davon. Zudem sollte es frei von Zucker (in der Zusammensetzung auch gern als Karamell, Zuckerrübenschnitzel o.ä. getarnt) sein. Zucker ist allein aus optischen Gründen für den Dosenöffner enthalten – das Futter sieht durch die Braunfärbung einfach nur «appetitlicher» aus. Für die Katze hat er jedoch keinerlei Mehrwert, da sie «süß» nicht schmecken kann. Zudem kann Zucker auch bei der Katze der Zahngesundheit schaden.

Weiterhin ist darauf zu achten, dass keine nicht genauer gekennzeichneten pflanzlichen Nebenerzeugnisse enthalten sind (auch hier könnten sich Zuckerrübenschnitzen und damit Zucker verstecken). Diese sind in vielen Futtersorten reine «Auffüller», um Fleisch zu sparen und bringen in größeren Mengen für die Katze kaum Nutzen, da pflanzliche Proteine für Katzen schlechter verwertbar sind als tierische.

Ein geringer Getreideanteil (4 %), beispielsweise in Form von Reis, ist als Ballaststoff jedoch vertretbar und sinnvoll. Denn Ballaststoffe sorgen dafür, dass die Nahrungsreste den Darm gut passieren und ausgeschieden werden können.

Für die alltägliche Ernährung ist darauf zu achten, dass es sich um ein ausgewiesenes Alleinfuttermittel für Katzen handelt. Nur dieses ist mit allen notwendigen Zusatzstoffen, wie z. B. Taurin, versehen. Im Gegensatz zum Menschen kann die Katze nämlich Taurin nicht selber produzieren und ist also darauf angewiesen, dass es mit der Nahrung aufgenommen wird. Neben dem Alleinfuttermittel gibt es auch das sog. Ergänzungsfuttermittel, welches, wie der Name schon sagt, nur ergänzend und ab und zu mal gegeben werden sollte.

Nassfutter für Katzen
Eine ausgewogene und gesunde Katzenernährung gewährleistet man in erster Linie durch Nassfutter mit hochwertigen Inhaltsstoffen. Die Vorfahren unserer Hauskatzen stammen aus eher trockenen Gebieten Afrikas. Ihr Organismus ist darauf ausgelegt, den Flüssigkeitsbedarf über die Nahrung abzudecken. So muss eine gesunde Katze, die ausschließlich mit Nassfutter ernährt wird, oft gar nicht zusätzlich trinken.

Das Nassfutter sollte Zimmertemperatur haben, wenn es verfüttert wird. Verwendet man daher Futtersorten in großen Dosen, die nicht bei einer Fütterung geleert werden, sollte daher das Futter rechtzeitig vor der Fütterung aus dem Kühlschrank geholt und/oder kurz in der Mikrowelle erwärmt werden.


Trockenfutter für Katzen
«Supermarkt‐Trockenfutter» besteht oftmals vorwiegend aus pflanzlichen Inhaltsstoffen. Steht direkt an erster Stelle ein pflanzlicher Inhaltsstoff wie z. B. Mais, handelt es sich um Trockenfutter minderwertiger Qualität. In spezialisierten Internet‐Shops ist jedoch auch getreidefreies Katzentrockenfutter erhältlich.

Allerdings ist die alleinige Ernährung der Katze mit getreidefreiem Trockenfutter nicht empfehlenswert, da Katzen, wie erwähnt, die meiste Flüssigkeit über ihre Nahrung ausnehmen und von Natur aus eher wenig trinken. In Trockenfutter beträgt der Feuchtigkeitsgehalt aber gerade mal 10%. Um den Feuchtigkeitsgrad entsprechend dem des Nassfutters anzugleichen, müsste eine Katze also zusätzlich große Mengen an Wasser trinken, was aber die wenigstens Katzen tun. Durch die zu geringe Wasseraufnahme kann es in der Folge zu Harn‐ und Nierenproblemen bis hin zu Harnsteinen kommen.

Hat man eine sehr heikle Katze, die ausschließlich eine Sorte Trockenfutter frisst und nichts anderes anrührt, kann man versuchen, den Wassergehalt des Futters zu erhöhen. Dazu übergießt man das Futter vor der Fütterung mit Wasser und lässt das Futter aufweichen, bevor man es der Katze hinstellt.

Da Katzen zu wenig trinken, kann eine Ernährung rein mit Trockenfutter zu gesundheitlichen Problemen führen.  Foto: Crepessuzette /Pixabay
Reinigt Trockenfutter die Zähne?
Immer wieder hört man, dass Trockenfutter gut für Zähne sei, weil es sie reinigen soll. Hierbei handelt es sich um allerdings ein sich hartnäckig haltendes Gerücht, das nicht der Realität entspricht. Die Katze zerknackt das Trockenfutterstück vielleicht einmal und schluckt es dann runter. Um die Zähne aber zu reinigen, müsste richtig gekaut werden. Sinnvoll für die Zahnreinigung ist daher die gelegentliche Gabe von rohem Rindfleisch, Rinderherz, Pute oder Huhn in Gulaschstückgröße.

BARF für Katzen
Grundsätzlich können Katzen auch rein mit Rohfleisch ernährt werden. Es ist
jedoch darauf zu achten, sich gründlich in die Materie einzulesen, da sich das Barfen bei Katzen komplizierter gestaltet als bei Hunden. Erfolgt die Zugabe von notwendigen Supplementen unzureichend oder in falscher Dosierung kann dies zu gravierenden Mangelerscheinungen führen. Supplemente sowie fixfertiges Katzen‐BARF erhält man ebenfalls in spezialisierten Internetshops.

Wer nur ab und zu Rohfleisch geben möchte, beispielsweise wie oben erwähnt zur Zahnreinigung, kann dies unbesorgt machen. Als Faustregel gilt, dass bis zu 20 % der Ernährung aus unsupplementiertem Rohfleisch bestehen kann. Grundsätzlich kann jedes Fleisch gegeben werden – nur von Pferd ist eher abzuraten, da dieses verwendet wird, wenn eine allergiebedingte Ausschlussdiät notwendig wird und man dann auf Fleischsorten zurückgreift, die vorher nicht gefüttert wurden. Grundsätzlich sollte zudem kein rohes Schweinefleisch gefüttert werden, da es den tödlichen Aujeszky‐Virus (Pseudowut) übertragen kann.

Die Rohfütterung von Katzen kommt ihrer natürlichen Ernährung am nächsten –   doch beim Katzen‐BARF gilt es viel zu beachten. Foto: the3cats /PixabayWie viel Futter braucht eine Katze?
Es empfiehlt sich, ausgewachsene Katzen zweimal am Tag zu füttern. Wie viel Futter eine Katze braucht, hängt zum einen von ihrer Größe und dem damit verbundenen Gewicht, aber auch von ihrer Aktivität ab. Zudem ist die Futtersorte und deren Zusammensetzung entscheidend. Je hochwertiger das Futter, desto geringer ist die Menge an Futter, die es braucht, um den Energiebedarf der Katze zu decken. Enthält minderwertiges Futter viele Füllstoffe, so steigt die Futtermenge – und auch die Menge an Kot, die die Katze später absetzt.

Kitten und Katzen im Wachstum sollten häufiger gefüttert werden. Von gesundem Katzenfutter werden junge Katzen nicht zu dick, weil die Energie für ihr Wachstum verwendet wird. Daher dürfen sie noch so häufig und so viel fressen, wie sie möchten. Im Idealfall ist immer etwas Futter im Napf vorhanden.

Das richtige Getränk für die Katze
Wie alle Tiere trinken Katzen in erster Linie Wasser. Allerdings sind Katzen wie ihre Vorfahrin, die Afrikanische Wildkatze, daran angepasst, ihren Flüssigkeitsbedarf vor allem durch die Nahrung zu decken. Katzen trinken daher von Natur aus sehr wenig. Daher ist es wichtig, den Katzen Nassfutter anzubieten, damit sie auf natürliche Art und Weise Wasser zu sich nehmen.

Einige Katzen trinken gern direkt vom Wasserhahn.  Foto: Susan Hauke /PixelioDennoch sollten Katzen stets Zugang zu frischem Wasser haben. Im Idealfall werden mehrere Wassernäpfe in der Wohnung aufgestellt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Wassernäpfe weder neben den Futternäpfen, noch neben den Katzenklos platziert werden. Denn wenn der Wassernapf direkt neben dem Futter steht, nimmt die Katze das Wasser lediglich als geruchloses Futter wahr.

Um die Trinkmenge zu steigern, kann es auch helfen, einen Trinkbrunnen für Katzen anzuschaffen. Fließendes Wasser enthält in der Natur weniger Krankheitserreger als stehendes (z. B. Pfützen). Instinktiv trinken viele Katzen daher lieber bewegtes Wasser aus Trinkbrunnen.

Auch können viele Katzenhalter beobachten, dass ihre Katzen lieber das Regenwasser aus Gießkannen trinken als das Wasser aus ihrem Napf. Da Katzen einen sensiblen Geschmack haben, reagieren sie teilweise recht stark auf Chemikalien wie Chlor, die manchenorts zur Wasseraufbereitung zugesetzt werden. Auch alte Rohre können den Geschmack des Wassers für die Katze negativ beeinflussen.

Milch für die Katze?
Auch wenn selbst ausgewachsene Katzen sehr gern Milch und Milchprodukte zu sich nehmen, kann es ihnen schaden. Denn Katzen verlieren wie viele andere Tiere im Laufe des Erwachsenwerdens die Fähigkeit, Laktose zu verdauen. Sie werden laktoseintolerant und leiden unterschiedlich stark an Bauchschmerzen und Durchfall, wenn sie Milch trinken. Wie stark die Unverträglichkeit ist, hängt auch stark vom einzelnen Tier ab.

Katzenmilch aus dem Fachhandel
Im Zoofachhandel gibt es spezielle Milch für Katzen zu kaufen. Diese ist laktosereduziert, sodass mehr Katzen sie vertragen. Das größte Problem dieser Katzenmilch ist allerdings, dass sie zusätzlichen Zucker enthält. Dieser ist schlicht unnötig und kann der Gesundheit der Katze auch schaden. Eine bessere – und günstigere – Alternative ist laktosereduzierte Milch aus dem Supermarkt, die ursprünglich für Menschen gedacht ist. In seltenen Fällen kann es aber auch vorkommen, dass auch laktosereduzierte Milch nicht vertragen wird. Dann sollte logischerweise auf die Gabe von Milch verzichtet werden.

Erwachsene Katzen reagieren auf Milch häufig mit Durchfall und Bauchschmerzen,   denn sie vertragen die Laktose darin nicht. Foto: ChristopherPluta /PixabayWenn das Tier die Milch ohne Probleme verträgt und sehr gern hat, spricht natürlich nichts dagegen, ihr ab und zu einen Schluck Milch zu füttern. Wichtig ist, dass die Milch insbesondere bei übergewichtigen Tieren von der täglichen Futterration abgezogen wird, denn sie ist recht energiereich.

Die richtigen Näpfe für die Katze
Wenn klar ist, was eine Katze zu fressen und zu trinken bekommen soll, stellt sich nun noch die Frage, wie man ihr dies serviert. Am besten geeignet sind hierfür Näpfe, Schalen oder Teller aus Glas oder Keramik.

Plastik ist ungeeignet, da es schnell zerkratzt und sich Keime in den unebenen Stellen ansammeln können. Gleichzeitig können Gerüche und Geschmäcke im Plastik «gespeichert» werden, was die Katze irritieren kann. Auch Edelstahl kann den Geschmack des Futters und des Wassers beeinflussen. Außerdem kann Plastik zu Katzenakne führen.

Ideal ist es zudem, wenn man das Futter in flachen Näpfen mit möglichst großer Grundfläche oder auf Tellern anbietet. Sind die Futternäpfe zu klein und zu tief, stoßen die Katzen beim Fressen mit ihren hochsensiblen Barthaaren an den Rand des Napfes, was für die Katzen unangenehm ist. Manche Katzen schaufeln daher ihr Futter mit den Pfoten aus dem Napf, um es dort ohne Irritation der Barthaare fressen zu können.

Im Gegensatz zu Futternäpfen können Wassernäpfe auch tiefer sein. Wichtig ist es dann aber, dass sie bis kurz unter den Rand gefüllt sind. Denn das unangenehme Gefühl, wenn die Barthaare den Rand des Napfes berühren, kann auch dazu führen, dass Katzen weniger trinken.
 
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