Grundlagen der Hundehaltung

Diskutiere Grundlagen der Hundehaltung im Lexikon Forum im Bereich ; Wer sich einen Hund als Familienmitglied anschaffen möchte, sollte sich über die Ansprüche, die ein Hund stellt, im Klaren sein. Fragen vor der...
dog-1861839.jpgWer sich einen Hund als Familienmitglied anschaffen möchte, sollte sich über die Ansprüche, die ein Hund stellt, im Klaren sein.

Fragen vor der Anschaffung
Wie viel Zeit kann ich mich täglich mit dem Hund beschäftigen?
Je nach Alter und Rasse des Hundes kann die Hundehaltung eine sehr zeit‐intensive Beschäftigung werden, denn ein Welpe z. B. muss anfangs alle 2 Stunden spätestens raus, damit er schnell lernt, stubenrein zu werden. Auch ein ausgewachsener Hund muss nach der Nachtruhe möglichst bald raus, um sich lösen zu können – also vor dem Frühstück. Damit der Hund aber ausgelastet ist und nicht auf dumme Ideen kommt, braucht er dann mindestens 2‐mal am Tag intensive Beschäftigung und Bewegung. Vor der Nachtruhe sollte er dann nochmal die Gelegenheit bekommen, sich zu lösen.

Wie lange müsste der Hund alleine verbringen?
Ein Hund kann lernen, auch mal eine Weile alleine zu verbringen. Diese Zeit sollte aber nicht länger als 4 Stunden am Stück sein. Für Berufstätige heißt das, dass sie sich in der Mittagspause um den Hund kümmern müssen. Wer das nicht kann und auch keinen anderen hat, der den Hund betreuen kann, sollte an dieser Stelle intensiv darüber nachdenken, ob ein Hund wirklich das richtige Tier für ihn ist.

Ist es mir recht, auch bei schlechtem Wetter raus zu müssen?
Ein Hund braucht seinen Auslauf, täglich zu festen gewohnten Zeiten, bei jedem Wetter.

Bin ich konsequent genug, den Hund auch richtig zu erziehen?
Die Erziehung eines Hundes ist der wesentliche Faktor, um ein entspanntes harmonisches Zusammenleben zwischen Hund und Mensch zu erreichen. Nur bei einer konsequenten Erziehung kann man das erzielen. Wenn man weiß, dass man eher ein nachgiebiger Mensch ist, ist es besser, lieber einen ausgewachsener Hund aufzunehmen, der schon ausgebildet ist. Denn Fehler, die man in der Welpenzeit macht, lassen sich nur schwer wieder beheben.

Möchte ich einen Welpen vom Züchter oder darf es auch ein ausgewachsener Hund aus dem Tierheim sein?
Ist es mir wichtig, einen Welpen beim Züchter zu erwerben, bei dem ich mir sicher sein kann, dass er noch «unverdorben» ist, oder darf es auch ein Hund aus dem Tierheim sein, der schon das eine oder andere erlebt hat, aber auch ein schönes Zuhause verdient hat? Das ist wohl die grundlegende Frage, nachdem die Entscheidung für einen Hund gefallen ist. Ein Welpe fordert sehr viel Zeit und braucht eine konsequente Erziehung, er hält einen ständig auf Trab. Wer sich das nicht antun möchte, sollte sich lieber nach einem ausgewachsener Hund umschauen, wo er dann auch bei Mischlingen im Besonderen sieht, wie groß er wird.

Ausrüstung
Zur Grundausstattung eines Hundes gehören:
  • ein Halsband oder ein Geschirr
  • eine Leine
  • Futter‐ und Trinknapf
  • eine Zeckenzange
  • eine Fellbürste
  • ein Schlafplatz
Ergänzend können noch viele Dinge im Zubehörhandel erworben werden. Bedenken sollte man noch, wenn man den Hund im Auto mitnimmt, das ein geeignetes Rückhaltesystem vorhanden ist.


Kosten
Die Kosten in der Hundehaltung können stark variieren, dennoch ist mit bestimmten Fixkosten zu rechnen:
  • Futter:
    etwa 50 Euro im Monat, je nach Größe des Hundes
  • Knabberzeug:
    etwa 10–20 Euro im Monat, nach Bedarf
  • Spielzeug:
    etwa 10 Euro im Monat, je nach Ausstattung, Interesse und Beisskraft des Hundes
  • Steuer:
    bei der jeweiligen Gemeinde zu erfragen
    Ersthund etwa 30–100 Euro, Zweithund meist doppelter Satz
    Listenhund meist rund 600 Euro im Jahr
    Steuerbefreiungen sind möglich
  • Haftpflichtversicherung:
    etwa 60 Euro im Jahr
  • OP‐Versicherungen:
    ab etwa 15 Euro im Monat
  • Routine‐Besuch beim Tierarzt:
    etwa 40 Euro für Impfung und Grunduntersuchung
Ein Ersthund mit OP‐Versicherung kostet somit rund 100 Euro im Monat. Dazu kommen Notfallbesuche beim Tierarzt sowie eventueller Verschleiß an Spielzeug und Liegeplätzen. Es empfiehlt sich, dafür ein kleines finanzielles Polster anzulegen, da langwierige Behandlungen oder Operationen bis in die Tausende gehen können.

Versicherung
In Deutschland gibt es – bis auf drei Bundesländer: Hamburg, Berlin und Niedersachsen – keine Versicherungspflicht für Hunde (Listenhunde in verschiedenen Bundesländern ausgenommen) (Stand: Februar 2012). Es empfiehlt sich dennoch, eine Hundehalterhaftpflichtversicherung für den Hund abzuschließen, welche eventuelle Schäden abdeckt. Diese Schäden können beispielsweise eine zerrissene Jacke eines Besuchers oder die Tierarztrechnung eines anderen Hundes sein, wenn es eine Auseinandersetzung gab. Welche Schäden welche Versicherung abdeckt, ist im Vertrag nachzulesen oder bei der Versicherung selbst zu erfragen, ebenso die Deckungssumme.

Zusätzlich kann eine OP‐Versicherung für den Hund abgeschlossen werden. Diese übernimmt die meisten Operationen, Genaueres dazu ist ebenfalls bei der Versicherungsgesellschaft zu erfragen. Das Abschließen solcher Versicherungen ist aber meist nur möglich, wenn der Hund keine bekannten Vorerkrankungen aufweist. Ansonsten ist es häufig nicht möglich, eine Versicherung für ihn abzuschließen.

Eine Tierkrankenversicherung ist ebenfalls möglich, allerdings ist diese relativ teuer und deckt nur wenig ab. Die Kosten, abgedeckte Schäden sowie Deckungssumme (pro Jahr und pro Vorfall sind zu beachten) der jeweiligen Versicherung kann man in diversen Internetvergleichsportalen oder bei der Versicherungsgesellschaft direkt erfragen.
 
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