Grundlagen zur Haltung von lebendgebärenden Zahnkarpfen

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Zahnkarpfen.jpgBeckengröße
Für Guppys und Platys reichen Becken ab 54 L Inhalt aus, Mollys benötigen zur artgerechten Haltung Becken mit min. 112 L Fassungsvermögen und Schwertträger sollte man ab 200 L pflegen.

Wasserwerte
Lebendgebärende fühlen sich in Hartem Wasser mit einem gH‐Wert ab 12 und einem pH‐Wert zwischen 7 und 8,5 am wohlsten. Was die Wasserqualität angeht sind sie sonst recht anspruchslos (verschiedene Zuchtformen lassen sich auch bei abweichenden Wasserwerten pflegen)

Futter
Die Fütterung ist recht einfach. Alle Arten von Flocken, Frost und Lebendfutter werden genommen. Vor allem Mollys, aber auch alle anderen Arten sind für das beifüttern von Gemüse und Algen dankbar.

Vergesellschaftung
Sie sind sehr friedliche Fische, die mit anderen Arten ohne Probleme zu vergesellschaften sind. Nur mit zu kleinen Zwerggarnelen sollte man vorsichtig sein. Kleinere Lebendgebärende wie z. B. Guppys sollte man auch nicht mit großen Barschen vergesellschaften.

Geschlechtsunterschiede
Bei den Lebendgebärenden Zahnkarpfen bildet sich bei den Männchen im alter von ca. 2 Wochen die Afterflosse zum „Begattungsorgan“ dem Gonopodium um. Sie ist dann spitz zulaufend. Die Männchen bleiben meist etwas kleiner. (Das Schwert der Schwertträgermännchen kann nicht als sicherer Geschlechtsunterschied geltend gemacht werden, da dominierte Männchen oft keines ausbilden, Auch das Gonopodium ist dann kaum zu erkennen). Bei Guppys ist das Männchen um einiges kleiner als das Weibchen und trägt im Gegensatz zum Weibchen Deckfarben. -Die Weibchen zeigen in der Gegend vor der Afterflosse einen dunklen, dreieckigen Fleck – den so genannten Trächtigkeitsfleck (nicht bei allen Farbzuchten erkennbar). Die Weibchen sind meist größer und um einiges Fülliger).

Einrichtung
Becken mit guter Bepflanzung (bevorzugt feinfiedrig um den Jungtieren Verstecke zu bieten, besonders geeignet sind Pflanzen wie Javamoos, Sumatrafarn, Riccia, Wasserhaarnixen, Nixkraut, Hornkraut und Wasserpest). Bodengrund und sonstige Einrichtung Spielen eine untergeordnete Rolle. Vor allem Guppys bevorzugen eine etwas stärkere Strömung.

Temperatur
Die meisten Arten bevorzugen Temperaturen zwischen 21 und 26°c. (Bei Zuchtformen liegt der Temperaturanspruch meist im oberen Berich)


Vermehrung
Nach einer Tragzeit von ca. 4 Wochen, bringen die Weibchen 5 bis 50 lebende Jungtiere zur Welt. Das der Zeitpunkt der „Geburt“ näher rückt erkennt man an dem erheblich zunehmendem Leibesumfang der Weibchen. Kurz vor der Geburt sucht das Alttier eine geschützte Stelle im Becken auf und seine Atmung beschleunigt sich. Oft über mehrere Stunden bringt sie ihren Nachwuchs zur Welt. Unter pressen werden die ca. ½ cm langen Jungfische zusammengerollt herausgepresst. Sie rollen sich auf und sinken erst für kurze Zeit auf den Boden, bevor sie zur Oberfläche schwimmen und daraufhin Verstecke aufsuchen.

Die Wildformen und auch viele Zuchtformen stellen ihren Jungen nicht nach in diesem Fall können die Jungtiere getrost im Becken belassen werden. Stellen die Eltern den Jungtieren nach sind aber genügend verstecke für die Jungen vorhanden können sie ebenfalls im Becken verbleiben.

Stellen die Alttiere den Jungen aber stark nach, oder sind womöglich noch andere Fressfeinde im Becken, stellt man am besten ein extra Becken für die Jungtiere auf.

Glasbecken mit einer Größe zwischen 20 und 54L eignen sich am besten. Ausgestattet mit einem kleinen Selbstgebasteltem Hamburger Mattenfilter welcher mit einem Luftheber betrieben wird (angeimpft mit Material aus dem Filter des Hauptbeckens). Da Jungfische recht empfindlich sind, was Veränderungen der Wasserwerte angeht, hat es sich als sinnvoll erwiesen, dass Aufzuchtbecken mit Wasser aus dem ursprünglichem Aquarium zu befüllen. Bodengrund ist nicht zu empfehlen (unhygienisch) Lieber ein paar Schwimmpflanzen oder Pflanzen in Töpfen einbringen. Eine Heizung hält die Temperatur im Becken konstant. Gerne werden Schnecken mit eingesetzt, die die Futterreste beseitigen.

Das A und O bei der Aufzucht von Jungfischen ist die Fütterung. Optimalerweise 3 x täglich mit Staubfutter, feinem Frostfutter und Gemüse. Auch geriebenes, hartgekochtes Eigelb und Joghurt werden von vielen Züchtern gefüttert. Um die Wasserqualität trotz der starken Fütterung nicht zu gefährden eigenen sich Apfelschnecken und Zwerggarnelen sehr gut um überschüssiges Futter zu verwerten.

Auch ein wöchentlicher Wasserwechsel ist für ein optimales Wachstum gesunder Nachzuchten von Nöten. Mit 2 – 4 cm können die Jungtiere zurück ins Hauptbecken gesetzt werden. Will man verhindern, dass sich die Tiere unkontrolliert vermehren, sollte die Geschlechter frühzeitig erkennen. Schon ab einer Größe von 3 cm kann man bei den Männchen sicher das Gonopodium (s. Geschlechtsunterschiede) erkennen.

Allgemeines
Schwertträger und Platys sollten nicht vergesellschaftet werden. Da sich beide Arten kreuzen können!

Leider kommen viele Nachzuchten unserer im Fachgeschäft erhältlichen Lebendgebärenden aus großen Zuchtanlagen, in denen die Tiere unter sterilen Bedingungen aufwachsen. Kommen diese Tiere in heimische (nicht sterile) Becken ist ihr ungeübtes Immunsystem vollkommen überfordert. Krankheiten sind vorprogrammiert. Es empfiehlt sich deshalb Lebendgebärende bevorzugt von Privat, Züchter oder Börsen zu kaufen.

Vor allem Mollys und Platys (aber auch die meisten anderen Lebendgebärenden Zahnkarpfen), fühlen sich auch in Brackwasser sehr wohl.

Natürlich beschränkt sich die Zahl der Lebendgebärenden nicht nur auf Guppy, Molly und Co. Andere beliebte Vertreter sind: Segelkärpfling (ab 240 L, sehr hartes Wasser nötig), Leuchtaugen‐Kärpfling, Hechtkärpfling (ab 240 L – räuberisch!) und viele mehr
 
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